Vegan, bio & tierversuchsfrei – diese Ansprüche haben mittlerweile viele an ihre Kosmetikprodukte. Doch bei Nagellacken tauchen diese Begriffe eher selten auf, warum ist das so? Und welche Inhaltsstoffe sind wirklich bedenklich? Außerdem klären wir, welche Alternativen es zu den herkömmlichen Lacken existieren.
Bedenkliche Stoffe in Nagellacken
Laut Experten sind folgende Inhaltsstoffe kritisch:
- Nitrosamine entstehen unbeabsichtigt während der Produktion der Nagellacke und könnten krebserregend sein.
- Der Konservierungsstoff Formaldehyd könnte allergische Reaktionen auslösen.
- Benzophenon soll den Lack vor Sonnenlicht schützen, jedoch könnte der Stoff sich negativ auf den Hormonhaushalt auswirken.
- Der Weichmacher Triphenylphosphat (kurz: TPHP) sorgt zwar für einen schönen Glanz, jedoch könnte dieser Stoff Einflüsse auf den Hormonhaushalt und die Gesundheit haben.
- Viele Nagellacke enthalten das Lösungsmittel Toluol. Dies könnte langfristig die Leber, Nieren und die Nerven schädigen.
Free Nails: Nagellack ohne Chemie
Wer trotz der Risiken nicht auf Nagellack verzichten möchte, kann weniger schädliche Lacke verwenden. Unter anderem diese Lacke:
- 3-free Lacke beinhalten kein Formaldehyd, Toluol und Phthalate.
- 4-free & 5-free Nagellacke verzichten zusätzlich auch auf Campher, Formaldehyd-Harze und/oder Kolophonium.
- 7-free Lack sind außerdem noch vegan.
Es gibt existieren noch weitere höhere free-Zahlen.
Allerdings können sich bei free-Nagellacken auch schädliche Substanzen verstecken. Daher ist der Blick auf die Inhaltsstoffe wichtig. Die App „Codecheck“ hilft zudem bedenkliche Stoffe in den Lacken ausfindig zu machen.
- 15-free: Kia-Charlotta, 100% Veganer Nagellack, Set, Drei Farben
- 8-free: benecos, Nail Polish, 8FREE ,wasserdurchlässig
- 7-free: N&BF Long Life Nail Polish 15ml
- 5-free: LOGONA Naturkosmetik Natural Nail Polish
Tipps für den richtigen Umgang mit Nagellacken
Ganz ohne Chemie geht es bei Nagellacken laut Experten noch nicht. Wer nicht auf seinen Lieblingsnagellack verzichten möchte, kann folgende Dinge beachten, um seine Nägel zu schützen:
- Regelmäßige Pausen einlegen: Eine einwöchige Lackpause ist hilfreich, damit sich die Nägel erholen können.
- Den Lack schonend entfernen: Verwende einen Nagellackentferner ohne Aceton, da dieses die Nägel stark austrocknet.
- Der Nagellack sollte beim Lackieren möglichst nicht an die Haut gelangen, sondern nur mit Deinen Nägeln in Berührung kommen.
- Auch durch das Einatmen der Nagellackdämpfe können schädliche Stoffe aufgenommen werden, daher solltest Du nach dem Auftragen den Raum gut durchlüften.
- Viel Pflege: Gerade wenn Du Deine Nägel häufiger lackierst, benötigen sie intensive Pflege. Die Farbschicht entzieht den Nägeln nämlich Feuchtigkeit und so können sie absplittern. Das regelmäßige Verwenden von Nagelöl kann dem vorbeugen.